Gleichungsdefinition zur abstraktionslevelunabhängigen Komplexitätsbestimmung integrierter Schaltkreise

Integrierte Chips mit mehreren Millionen Transistoren herzustellen, ist heute durchaus möglich. Problematischer gestaltet sich jedoch deren Entwurf: Es existiert eine große Lücke zwischen den technologischen Möglichkeiten und der Entwurfsproduktivität. Man spricht vom "Design-Gap".In der Mikroelektronik existieren bislang keine Methoden und keine Modelle zur Erfassung der Designproduktivität, die nötig wären, um dieses Design-Gap exakt messbar zu machen.Eine wesentliche Voraussetzung zur Produktivitätsbestimmung wiederum ist eine einheitliche Definition des Outputs eines Designprojekts. Für die technischen Aspekte wird hierbei die Komplexität des entwickelten Objektes herangezogen. Im Rahmen unserer Arbeiten am IMS wurden bereits eine Anzahl von Einflussgrößen auf ein Komplexitätsmodell gefunden, die nun algorithmisch miteinander verknüpft werden müssen, um sinnvolle Komplexitätskennzahlen ermitteln zu können.Ist eine solche Gleichung gefunden, muss sie mit der Wirklichkeit verglichen werden: Entspricht der Schwierigkeitsgrad, der bei dem Design auftrat, tat-sächlich dem berechneten Wert?Für eine solche Evaluierung ist ein Vorgehen auszuarbeiten und durchzuführen. Unsere produzierenden Projektpartner (AMD, Bosch, Infineon) liefern die dazu notwendigen Daten.Die Arbeit setzt sich aus folgenden Einzelschritten zusammen: - Gewichtung der vorhandenen Komplexitätsparameter hinsichtlich ihres Einflusses auf die Gesamtkomplexität eines Chips. Diese Aufgabe umfasst Rücksprache mit unseren Industriepartnern (AMD, Bosch, Cadence, Infineon). - Erstellung einer initialen Komplexitätsgleichung. Eine grundsätzliche Idee, wie die einzelnen Parameter mathematisch miteinander in Verbindung gebracht werden können, soll formuliert werden. - Konzeption und Durchführung von Data-Mining-Methodiken zur Evaluierung und Verfeinerung der gefundenen Gleichung. Die gefundene Komplexitätsgleichung soll mit Hilfe realer Projektdaten unserer Partnerfirmen auf ihre Plausibilität und Gültigkeit hin getestet und ggf. angepasst werden. Als Methodik soll hier aufgrund des zu erwartenden Umfangs Data-Mining eingesetzt werden.Was Du mitbringen sollst? Interesse an technisch-wirtschaftlichen Themen, Selbständigkeit, abstraktes Denken und Data-Mining-Grundkenntnisse. Vorkenntnisse in der Mikroelektronik sind von Vorteil.